Forschung – ZKPF | Zentrum für Kriminologie Polizeiforschung

Publikation & Forschung

Aktuelle kriminologische Forschungsprojekte

Unter Leitung von Dr. Rita Steffes-enn wird am ZKPF eine Forschungsarbeit zu "Online-Entwicklungspfade pädosexueller Überzeugungstäter" durchgeführt. Hierbei wird der etwaige Einfluss von Kontakten zur pädosexuellen Online-Community auf die Identitätsbildung und etwaig (manifestierte) missbrauchbegünstigende Einstellungen in den Fokus genommen. Erste Befunde aus dem Forschungsprojekt können in dem Herausgeberband von Steffes-enn, Saimeh & Briken (Hrsg, 2023) "Sexueller Kindesmissbrauch und Missbrauchsabbildungen in digitalen Medien" nachgeschlagen werden. Der Schwerpunkt der beinhalteten Beiträge der interdisziplinären Autor:innenschaft liegt auf der Prävention der Nutzung von sog. Kinderpornografie und somit dem sexuellen Missbrauch von Kindern.

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Steffen Theel befasst sich derzeit im Rahmen seiner Dissertation mit dem Thema „Periculärer sexueller Sadismus und Risikofaktoren im Kindesalter“.

Empirische Polizeiforschung am ZKPF

Unter Polizeiforschung versteht man empirische Forschungsarbeit, welche die Polizei als Organisation, die Rolle der Polizei in der Gesellschaft, das polizeiliche Handeln selbst sowie die wechselseitige Bedingungsanalyse zum Gegenstand hat. Ein Schwerpunkt der empirischen Polizeiforschung am ZKPF liegt auf dem Themengebiet „Gewalt & Polizei“. Die ZKPF-Begründerin Dr. Rita Steffes-enn verfügt hierbei über eine außergewöhnliche Expertise, da sie als ehemalige Polizeibeamtin über eine gewisse Binnensicht und praktische Erfahrung verfügt. Zudem ist sie als Kriminologin wissenschaftlich und praktisch tätig. Abgerundet wird dies durch die langjährige Berufserfahrung in der ambulanten und stationären Straftäterbehandlung von Gewalt- und Sexualtätern sowie der ambulanten Arbeit mit Stalkern.

Des Weiteren befasst sich im ZKPF Christoph Unbehaun entsprechend seiner praktischen und wissenschaftlichen Expertise mit dem Thema der selektiven Strafverfolgung im Bereich der Wirtschaftskirminalität und Finanzkriminalität.

Abgeschlossene Forschungsprojekte

Die Ergebnisse des Anfang 2012 von Rita Steffes-enn abgeschlossenen Forschungsprojekts zum Thema „Gewalt gegen Polizei aus Tätersicht“, können mit gewinnbringenden Erkenntnissen für die polizeiliche Praxis in dem Buch "Polizisten im Visier: Eine kriminologische Untersuchung zur Gewalt gegen Polizeibeamte aus Tätersicht" nachgelesen werden. Diese Forschungsarbeit wurde von der Gesellschaft für interdisziplinäre wissenschaftliche Kriminologie e. V. (GiwK) als wissenschaftlich herausragend ausgezeichnet. Eine vertiefende, qualitative Forschungsarbeit zur Funktionalität der Gewalt gegen Polizeikräfte aus Tätersicht führte Dr. Rita Steffes-enn mit ihrer Dissertation am Institut für Rechtspsychologie der Universität Bremen, Promotion am Institut für Rechtspsychologie der Universität Bremen, Fachbereich Human- und Gesundheitswissenschaften, durch.

2012 schloss Christoph Unbehaun sein Forschungsprojekt zur selektiven Strafverfolgung in Deutschland bezüglich des Geschäftsmodells der Steueroasen ab. Ein Thema, wie es seit Anfang 2013 aktueller in der politischen Debatte nicht sein könnte. Auch diese Forschungsarbeit ist in Buchform "Steuerparadies Deutschland!? Eine kriminologische Untersuchung zu Steueroasen und selektiver Strafverfolgung" publiziert (Verlag für Polizeiwissenschaft).

Gremienarbeit & Expert:innenhearings

Dr. Rita Steffes-enn wurde 2013 als Mitglied einer internationalen Expert:innengruppe einbestellt, die sich unter Federführung von Prof. Dr. Clemens Lorei dem Thema "Gewaltfern sozialisierte Polizeikräfte als staatlich legitimierte Gewaltakteure" sowie der etwaigen Bedeutung für den Umgang mit und der Verarbeitung von Gewalt widmete.

Des Weiteren wurde sie 2015 als Expertin im rheinland-pfälzischen Landtag geladen. Diese Anhörung diente als Grundlage für das Abstimmungsverhalten von Rheinland-Pfalz hinsichtlich der Strafverschärfung in Fällen von Gewalt gegen Polizeikräfte.

Von 2021-2023 war Dr. Rita Steffes-enn in die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs im Bistum Limburg berufen.

2019 war sie als Expertin in den Untersuchungsausschuss zu den Missbrauchsfällen in Lügde, 2023 in der Kinderschutzkommission jeweils des nordrhein-westfälischen Landtages einbestellt.

Publikationen

Ein weiterer zentraler Baustein der Arbeit am ZKPF ist die Publikation theoretischen und praktischen Fachwissens. Auch hier spiegelt sich der fachliche Anspruch des ZKPF wider, Wissenschaft und Praxis in einem besonderen Maße miteinander zu verbinden und wechselseitig im maximalen Umfang nutzbar zu machen. Unsere ZKPF-Expert:innen publizieren in Fachzeitschriften und/oder -büchern. Die jeweiligen Publikationen können Sie den Ausführungen zur beruflichen Vita der einzelnen ZKPF-Expert:innen entnehmen. 

Aktuelle Publikation

Buchcover MWV Missbrauchsabbildungen

Forensisches Standardwerk aus Kriminologie, Psychiatrie und Psychologie
Seit Jahren lässt sich ein kontinuierlicher, erheblicher Anstieg von Konsum, Herstellung und Verbreitung sexueller Kindesmissbrauchsabbildungen verzeichnen. Im Strafgesetzbuch wird diese Deliktform weiterhin als „Kinderpornographie“ bezeichnet. 2021 kam es zu einer maßgeblichen Verschärfung des Sexualstrafrechts in diesem Bereich, die zu einem weiteren Anstieg der Hellfeld-Kriminalität und damit zu einer beträchtlichen Zunahme von Aufgaben in der Begutachtung, dem Risk Assessment und der Kriminaltherapie führte.
Sexueller Kindesmissbrauch in digitalen Medien ist jedoch nicht allein auf Missbrauchsabbildungen zu begrenzen. So widmet sich das Werk unter anderem auch den Themen Kinderhandel, Erwerb sog. Kindersexpuppen, technischer Besonderheiten, Folgen für Betroffene sowie Strukturen und Vernetzungen in der Online-Szene.
Das neue forensische Standardwerk vermittelt die komplette Expertise für Begutachtung, Kriminaltherapie, Risk Assessment und Kriminalprävention sowie die Optionen und Methoden für Prävention und Intervention inkl. Hilfsangebote für Täter und Täterinnen und Betroffene.

  • Handbuch für die Praxis der Kriminologie, Psychiatrie, Psychologie, Sozialen Arbeit, Kriminalistik, Sexualwissenschaft und Rechtswissenschaft
  • Wissenschaftliche Referenz zu sexuellem Kindesmissbrauch und Missbrauchsabbildungen in digitalen Medien
  • Umfassend fundiertes Fachwissen zu dem komplexen Kriminalitätsbereich

 

ZKPF-Schriftenreihe

Das ZKPF verfügt über eine eigene Schriftenreihe. Die erste Publikation in der ZKPF-Schriftenreihe erfolgte 2020:


Monographien & Herausgeber:innenbände von ZKPF-Expert:innen

  • Steffes-enn, Saimeh & Briken (Hrsg., 2023): Sexueller Kindesmissbrauch und Missbrauchsabbildungen in digitalen Medien
  • Steffes-enn & Ihm (Hrsg., 2019): Täter und Taten als Informationsquellen. Anamnese und Fallarbeit. 3., erweiterte und überarbeitete Auflage
  • Steffes-enn (Hrsg., 2014): Täter und Taten als Informationsquellen. Anamnese und Fallarbeit. 2., erweiterte und überarbeitete Auflage
  • Unbehaun (2013): Steuerparadies Deutschland!? Eine kriminologische Untersuchung zu Steueroasen und selektiver Strafverfolgung
  • Riederer (2013): Human Trafficking and Globalisation: Modern-day Sex Slavery in Europe
  • Riederer (2013): Honour Killings in Europe. Different approaches; a comparison between responses of honour killing in England and Germany
  • Riederer (2013): Honour Killings, a critical analyse of honour killings, prevention and protection: A comparison between Islamic societies in European countries of Germany and England, to Pakistan and Turkey
  • Steffes-enn (2012): Polizisten im Visier. Eine kriminologische Untersuchung zur Gewalt gegen Polizeibeamte aus Tätersicht
  • Riederer (2011): Illegale Sucht im Alter - wenn Junkies in die Jahre kommen. Welches sind die Möglichkeiten und Grenzen der Sozialen Arbeit in Bezug auf alternde Drogenabhängige?
  • Steffes-enn (Hrsg., 2010): Täter und Taten als Informationsquellen. Anamnese und Fallarbeit. 1. Auflage
  • Steffes-enn & Hoffmann (Hrsg., 2010): Schwere Gewalt gegen Kinder. Risikoanalyse und Prävention
  • Riederer (2008): Psychische Störungen bei Menschen mit geistiger Behinderung
  • Nabhan (1994): Der Zar Kult in Ägypten. Rituellle Begegnung von Geist und Mensch. Ein Beispiel komplementärer Gläubigkeit

Insgesamt hat das ZKPF-Team innen zahlreiche Publikationen in Fachbüchern und Fachzeitschriften aufzuweisen.


Das ZKPF kooperiert mit dem MWV/Berlin und dem Verlag Polizeiwissenschaft/Frankfurt a. M.

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Kontakt

Zentrum für Kriminologie &
Polizeiforschung | ZKPF
Hauptverwaltung:
Pf 1144 | D-56755 Kaisersesch
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Leitungsteam:
Dr. Rita Steffes-enn 
& Steffen Theel
+49 (O) 26 53 91 37 23
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